Valentina König
LIEDER CHANSONS BALLADEN

Kommentar zum Konzert am 8.3.2024 von Andrea Stich

Das Konzert anlässlich des Welt-Frauen-Tages 2024 im Historischen Saal der Stadt Bayreuth war eine entspannte Veranstaltung – von einem unerwarteten Ereignis abgesehen.
Frau Valentina König und ihre Percussion-Begleitung, Herr Stefan Sammet, nahmen ihr Publikum mit auf eine musikalische Reise durch verschiedenste Lieder-Welten. Ein Teil von Frau König selbst getextet und erdacht - ganz passend zum Motto des Abends: „Danke, ich denke selbst“. Dabei ging es nicht ausschließlich um Frauen-Themen, sondern auch andere Inhalte,  so z. B. der Titel „Ich bin ein Mountainbike“.
Außerdem wurden die Kinder und wie sie von der Gesellschaft „behandelt“ werden, besungen. In diesen Momenten gab es eine spürbar traurige und melancholische Stimmung im Raum. Aber wie sagte Frau König: erst, wenn es den Müttern gut geht kann es auch den Kindern gut gehen und damit letztendlich auch der ganzen Gesellschaft einschließlich der Männer.


Zwischen den Liedern zitierte Frau König Texte bzw. Gedichte teils unbekannter Damen um gemeinsam mit den Gästen festzustellen, dass es früher zwar noch schlimmer war für Frauen und wir in der Gleichberechtigung äußerlich große Fortschritte gemacht haben. Aber im Kern ist die jetzige Gesellschaft unverändert Frauen-, Mütter- und Kinderfeindlich. Solange es in diesem patriarchalen System in erster Linie noch um Konkurrenz, Leistung und Geld geht wird sich daran auch nichts ändern.
Zwischendurch überraschte Frau König mit stimmgewaltigen Balladen anderer, bekannter Künstlerinnen, die sie seit vielen Jahren in ihrem Repertoire hat. So war es ein buntes, anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm, in dem es keine leeren Gedanken-Momente gab, sondern viele geistigen Anregungen und Impulse.
Spannend und unerwartet war dann der Besuch von Frau Königs Oma Cäcilie in der Form, dass der Lautsprecher bei der Erwähnung ihres Namens und Geschichte erst leise, dann zunehmend laut brummend alles übertönte. Frau König nahm das Gerät schnell vom Netz und es gab einen kurzen Schock-Moment, der von allen Anwesenden abschließend durch Lachen verarbeitet wurde.
Dem Publikum, das sich aus langjährigen, treuen Fans und Menschen, die Frau König zum ersten Mal live erlebten, zusammensetzte, gefiel die Programm- Mischung, der direkte Dialog mit der Künstlerin und die spontanen Späßchen von der Bühne. Frau und Mann spürten, dass sich Frau König mit dem Konzert selbst großes Vergnügen bereitete. Insgesamt war es eine leichte, angenehme und trotzdem konzentrierte Stimmung.
In der Pause gab es erstmals einen Bücher-Tisch zu den Themen Frauen, Weiber sowie die Geschichte von Matriarchat und Patriarchat. Frau König hatte einen Teil Ihrer Bücher verschiedenster Schriftstellerinnen zum Ansehen mitgebracht. Die Auswahl fand großes Interesse und so wurde mancher Titel abfotografiert und die Frauen kamen darüber ins Gespräch miteinander.
Zudem gab es Gläschen leckeren Wein – was will Frau und Mann mehr!

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